Nach über 1,5 Jahren Planung ist er nun in Betrieb: Der neue Ladepark von AVIA VOLT in Dierikon (LU) – ausgestattet mit einem 1 MWh/1 MW Batteriespeicher, drei Schnellladestationen mit jeweils 360 kW Ladeleistung und einem intelligenten Energiemanagementsystem von CLEMAP. Ein Praxisbeispiel, das zeigt: Mit einem durchdachten Systemdesign lassen sich elektrische LKW auch ohne Netzverstärkung effizient laden.
Am Anfang des Projektes stand AVIA VOLT, die Betreiberin eines Logistikstandorts in Dierikon, vor einer Herausforderung: Die Elektrifizierung der Flotte war beschlossen, die ersten E-LKWs bestellt – doch der bestehende Netzanschluss bot gerade einmal 400 kW. Ein klassisches Dilemma: Elektrifizierung ja – aber wie, wenn das Netz limitiert?
AVIA VOLT ist ein Tochterunternehmen der AVIA Gruppe und entwickelt praxisnaheLadeinfrastruktur-Lösungen für den Schwerverkehr – mit Fokus auf Skalierbarkeit, Effizienz und intelligente Energiesysteme.
Die zentrale Frage an CLEMAP: Wie können mehrere E‑LKWs gleichzeitig geladen werden – mit Unterstützung von Photovoltaik und Batteriespeicher?
Nach einer gemeinsamen Analysephase war klar: Ein grosser Batteriespeicher (BESS) kombiniert mit einem intelligenten Lastmanagementsystem ist eine wirtschaftlicher, schnellere und skalierbare Lösung. Denn:
So wurde das Projekt konkret – mit einem ehrgeizigen Ziel: ultraschnelles Laden ohne Netzausbau.
Das Projekt stellte CLEMAP vor einige Herausforderungen: Der Batteriespeicher wurde in China gefertigt – inklusive Assembly und erstem Testing im Winter 2024/25. CLEMAP schickte dafür vorab ein Lastmanagement-Gerät nach China, um die Kommunikation mit dem Speichersystem vor Ort zu prüfen. Bereits das war spannend: Kommt das Gerät wirklich an? Funktioniert alles wie geplant?
In der chinesischen Produktionsstätte wurde das System gemeinsam mit dem Ingenieur-Team des Batterieherstellers, AVIA VOLT und CLEMAP intensiv getestet. Die Zusammenarbeit lief über WeChat – auch das war eine neue Erfahrung für alle Beteiligten. Die Verschiffung des Containers im Februar/März 2025 war ein wichtiger Meilenstein: Bis dahin mussten alle Schnittstellen funktionieren und die Kommunikation zwischen Batterie und CLEMAP Lastmanagement vollständig getestet sein.
Auch in der Schweiz brachte das Projekt Neuland: Erstmals konnte CLEMAP mit einem Solarinverter nicht nur messen, sondern aktiv über den Solar-Log regeln, wann PV-Strom in die Batterie fliesst oder ins Netz zurückgespeist wird – ein grosser Schritt in Richtung Eigenverbrauchsoptimierung. Ein Solarinverter (Wechselrichter) wandelt den von der PV-Anlage erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um und ermöglicht die gezielte Steuerung von Eigenverbrauch und Netzeinspeisung. Gleichzeitig musste sichergestellt werden, dass der Hauptanschlusskasten (HAK) bei Rückspeisung ins Netz nicht überlastet wird. Die Steuerung musste also nicht nur effizient, sondern auch sicher sein – und sie ist es.
Wir sind stolz auf die phantastische Zusammenarbeit innerhalb unseres CLEMAP Tech-Team: Die Koordination zwischen den einzelnen Bereichen war anspruchsvoll und erforderte viel Abstimmung – vom Lastmanagement über die Batterieintegration bis zur PV-Anbindung. Danke euch allen!
Sandro Padovan war hauptverantwortlich für das Projekt und in engem Austausch mit dem Batteriehersteller in China.
Raffael Meier kümmerte sich um die Einbindung des Solarinverters – eine Premiere in CLEMAP-Projekten, bei der erstmals aktiv auf die Einspeisung Einfluss genommen werden konnte.
Fabian Weiersmüller verantwortete die Umsetzung und Feinabstimmung des Lastmanagementsystems – von der Integration bis zur praxistauglichen Konfiguration vor Ort. Ein Lastmanagementsystem verteilt die verfügbare elektrische Leistung intelligent auf mehrere Verbraucher – in diesem Fall auf die Ladepunkte – und sorgt dafür, dass Netzanschlüsse nicht überlastet werden, Ladevorgänge priorisiert ablaufen und Energie optimal genutzt wird.
Die Umsetzung am Standort Dierikon (LU) begann im Frühjahr 2025. Von der Baustellenmarkierung über Erdarbeiten, Kabeltrassen und Fundamente bis hin zur finalen Platzierung des Batteriespeichers – alles geschah im engen Schulterschluss mit den lokalen Baupartnern.
Bilder dokumentieren eindrücklich, wie aus einer Tankstellenfläche ein moderner Ladepark mit AVIA VOLT-Batteriespeicher, rot-weiss markierten Schnellladezonen und klar strukturierter Ladeinfrastruktur wurde.
Am 16.06.2025 war es so weit: Beim erfolgreichen C-Booster-Testtag vor Ort wurde das komplette System auf Herz und Nieren geprüft – unter realen Bedingungen.
Seit Montag, dem 16.06.2025, ist der Ladepark offiziell in Betrieb – ein Moment, auf den wir gemeinsam lange hingearbeitet haben.
Die Einweihung mit geladenen Gästen ist im August geplant. Bis Ende September laden Kundinnen und Kunden mit der AVIA VOLT Karte oder per Kreditkarte zum Spezialtarif von 50Rp./kWh.
Die Ergebnisse in Dierikon sprechen für sich: Die Kombination aus CLEMAP Lastmanagement und Batteriespeicher ermöglicht schnelles und effizientes Laden – auch bei begrenztem Netzanschluss.
Das Resultat im Betrieb:
Auch die technische Ausstattung des Ladeparks zeigt, wie skalierbar und praxistauglich die Lösung ist:
Die Anlage in Dierikon umfasst heute:
Der eingesetzte Batteriespeicher ist mehr als ein Strompuffer – er erfüllt mehrere Funktionen gleichzeitig:
Die Steuerung erfolgt automatisch über das CLEMAP Energiemanagementsystem, das AC-und DC-Ladestationen in Echtzeit priorisiert und dynamische Tarife berücksichtigt.
Das Beispiel Dierikon beweist: Die Kombination aus CLEMAP Lastmanagement undBatteriespeicher ermöglicht ultraschnelles, netzschonendes Laden für E-LKW –jetzt und ohne Wartezeit auf Netzausbau. Skalierbar, wirtschaftlich, zukunftssicher.
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Festim Zeneli
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